Einladung
Kulturhistorischer Verein Roßdorf
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„Termine“

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Ausstellung „Gen Irland und anderswohin –
Esteban Fekete auf Reisen „

am 12. Oktober 2014

Begrüßung:
Ursula Bathon,
Kulturhistorischer Verein Roßdorf

Eröffnungsrede in die Ausstellung
Dr. Roland Held
Darmstadt

Dr. R. Held

Dr. Roland Held

„Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu haschen. Sie hat mich für immer, ich weiß das. Das ist der glücklichen Stunde Sinn: Ich und die  Farbe sind eins. Ich bin Maler.“ Diese Sätze, nachgerade vielleicht die berühmteste Eigenaussage in der neueren deutschen Kunstgeschichte, diese  Sätze, meine sehr verehrten Damen und Herren, vertraute Paul Klee vor hundert Jahren, am 17.April 1914 seinem Tagebuch an. Zwei Wochen nur  dauerte der Aufenthalt, der ihm und seinen Malerfreunden August Macke und Louis Moillet am Vorabend des Ersten Weltkriegs in Tunesien  vergönnt war, heute allgemein bekannt als die Tunis-Reise. Doch als lange, lange fortwirkend erweisen sollte sich die Begegnung mit den  exotischen Farben, dem Licht, der Landschaft zwischen Meer und Bergen, aber auch mit Kalligraphie und Ornamentik der Moscheen, Minarette und Stadtpaläste, der Kaffeehäuser und Soukh-Märkte in der Medina, der Altstadt von Tunis, was die drei mitteleuropäischen Künstler geradezu in einen Rausch versetzte. Sie scheuten dabei in ihrer Neugier keinen Schlenker. Über das gemeinsame Hineinspähen in ein Prostituiertengäßchen, unter Aufsicht übrigens einer Eskorte der französischen Kolonialpolizei, berichtete Macke seiner daheim gebliebenen Frau treuherzig in einem Brief: „In der Sonne saßen oder standen die Weiber in der Tür. Es war ein herrlicher Anblick. So bunt und dabei so klar wie Kirchenfenster.“

Fotoimpressionen der Vernissage

Fotos: Klaus Seiwald