Wv 723 „Am Waldrand“
Dies ist für mich die Hütte von Anton Tschechov in Melichovo. Anton Tschechov, der in 1904 gestorbenen große russische Schriftsteller, ist heute noch so aktuell wie vor 100 Jahren.
Der arme, weil kranke Tschechov lebte in dieser Datscha bei Moskau, nachdem er mit dem Schreiben berühmt und wohlhabend geworden war. Dort behandelte er gratis den ganzen Tag die kranken Bauern, da er auch Arzt war,- dorthin kamen alle seine Bewunderer, alle seine Verwandte, so daß er nur am späten Abend Zeit hatte zum schreiben. Er mußte sich in eine Hütte zurückziehen. Kein Wunder, daß bei so einem intensiven Leben seine eigene Krankheit, die Lungentuberkulose, sich rasch verschlechterte. 1899 mußte er Melichovo verlassen und verkaufen. Er zog nach Jalta um.
Die Hütte könnte heute noch so aussehen wie auf dem Farbholzschnitt. Alles wäre noch sehr schön, die großen Bäume, der Teich, aber auch alles verkommen und verfault. Und das Fabeltier? Wäre es nicht Tschechovs Seele, die an den von ihm geliebten Ort zurückkehrt?
Esteban Fekete
03-06-2001
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