Wv 275 "Der gute Rat"

Wv 275 „Der gute Rat“

Maria Rosa war auf dem Lande groß geworden. Ihr Vater, ein kleiner Estanciero, beschäftigte sich mit der Viehzucht. Er sagte immer: „Frauen sind nur dazu da, um Kinder zu gebären“, und Maria Rosa hörte zu. Sie bewunderte ihren Vater.

Als sie dreizehn Jahre alt war, begannen ihre Brüste zu schwellen. Sie freute sich darüber, denn Kinder müssen doch auch ernährt werden. Ihre einzige Sorgen waren die recht kleinen Brustwarzen. An ihrem vierzehnten Geburtstag entschloß sie sich, nicht länger zu warten, sondern durch Massage der Natur nachzuhelfen. Und das tat sie dann auch Tag für Tag.
Maria Rosa war achtzehn, als der Vater den Bräutigam nach Hause brachte. Kein schöner Mann, auch schon etwas älter. Aber Maria Rosa war einverstanden. Kinder auf die Welt zu bringen, war ja der Sinn des Lebens einer Frau.

In der Hochzeitsnacht freute sich der Mann über die herrlichen Brüste seiner jungen Frau. Sie aber dachte nur: Gott sei mir gnädig und schenke mir viele KInder. Doch nicht zu früh – was sollten sonst unsere Nachbarn denken!

Es verging ein Jahr und noch eins. Es geschah nichts. Der Mann war auch so recht zufrieden, Maria Rosa aber untröstlich: Der Vater schaue sie mit Verachtung an.

Eines Tages entschloß sie sich, zu einer weisen Frau zu gehen. Die Alte hörte sich ihre Geschichte an, dann mußte sich Maria Rosa ausziehen. „Ja, das wird es wohl sein, deine übergroßen Zitzen. Sie müssen kleiner werden. Du mußt jeden Tag Umschläge machen, und zwar mit frischem, warmen Pferdemist. Deinem Mann darfst du davon aber nichts erzählen.“

Ein Jahr darauf lag Maria Rosa in den Wehen. Im Zimmer nebenan saßen der Vater und der Ehemann. „Das ist halb so schlimm“, sagte der Vater. „Mach dir keine Sorgen, gleich wird es soweit sein. Bald wirst du ein Kindergeschrei hören, und dann ist alles vorbei. Horch mal, jetzt!“ „Tatsächlich! Aber wiehert da nicht ein Pferd?“

Video – Portrait

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