Rede Prof. Horst Wilhelm

Prof. Horst WilhelmSehr verehrte Frau Fekete, liebe Maria,

in der Trauer um Ihren verstorbenen Ehemann Esteban stehen wir alle an Ihrer Seite. Mit Ihnen trauern die Mitglieder des Kulturhistorischen Vereins, die der vielen Kunstvereine, Galeristen, Freunde und Bewunderer Ihres Mannes.

Nach dem Jahre 1965 hat das Ehepaar Fekete neben Irland in Gundernhausen eine neue Heimat gefunden. Hier auf dem Stetteritz fand Esteban Fekete die nötige Muse für seine künstlerische Arbeit.

Esteban Fekete liebte das einfache Leben. Luxus war für ihn unbedeutend. Nur die Liebe zur Literatur, zur Musik und zur Kunst war ihm von Bedeutung.

In der Kulturszene seiner neuen Heimat setzte er durch Ausstellungen und Einblicke in seine Drucktechnik neue Akzente. Zwischen ihm und dem Kulturhistorischen Verein entwickelte sich eine wunderbare Freundschaft, die gegenseitige Achtung und Zuneigung auszeichnete.

Mit den einfachen Worten „Ich helfe“ löste er so manches finanzielle Problem unseres Vereins, bedachte uns mit wertvollen Frühwerken seiner Holzschnittkunst für unser Fekete-Kabinett und krönte diese Unterstützung mit einer Stiftung, die er mit einem Querschnitt seines Schaffens und finanziellen Mitteln ausstattete.

Esteban Fekete war kein Sponsor, der Schenkungen von einer Gegenleistung abhängig machte, sondern ein Mäzen, der altruistisch die Kulturarbeit in Roßdorf förderte.

Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet.

Lassen Sie mich an dieser Stelle noch eine paar ganz persönliche Gedanken und Beobachtungen einfließen:

Bei meinem letzten Besuch kurz vor Weihnachten fühlte ich die Erschöpfung in Esteban Fekete:

Die Sorge um die Gesundheit seiner lieben Frau, das Nachlassen der eigenen Kräfte und das Ende seiner künstlerischen Arbeit wurden ihm zur unerträglichen Last.

Es gehört oft zum menschlichen Schicksal, daß Krankheit und körperliche Krisen zum Tode führen. Tragisch wird es, wenn Verzweiflung und Schmerz keine Sprache mehr finden, und die Sehnsucht nach Ruhe grenzenlos wird.

Zeitlebens hat sich der Künstler Esteban Fekete mit diesem Thema befasst, denn in vielen seiner Werke sind Auslöschung, Vernichtung und Verfall ebenso Botschaften wie Einsamkeit, Leere und Verlassenheit. ….

Düsternis, die nach einem irischen Segenswunsch sich auflösen könnte:

„Mögen sich Orte der Dunkelheit
in Stätten des Lichtes verwandeln!“

Prof. Horst Wilhelm, Roßdorf

Video – Portrait

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