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Ich trage den toten Ulysses
IN MEMORIAM ESTEBAN FEKETE
Lesung aus Texten von und über Esteban Fekete
Gespräch unter Freunden: Weggefährten erinnern
an den Menschen und Künstler Esteban Fekete.
Der Galerist Claus K. Netuschil seit über 40 Jahren Weggefährte von Esteban Fekete berichtete über Höhen und Tiefen über Emotionen und Gefühle einer langen gemeinsamen Zeit.
Nur wenig kürzer war die Zeit, von der Ursula Paschke berichtete. Viele interessante Begegnungen und gemeinsame, teils dornenreiche, wie auch lebhafte temperamentvolle und interessante Erlebnisse kennzeichneten den gemeinsamen Weg.
Auch ehemalige Nachbarn des Ehepaars Fekete berichteten von dem Menschen Esteban, der immer hilfbereit mit einem großen Herzen auf dem Stetteritz bei Gundernhausen lebte. Von der Geburtsstunde der Fekete-Stiftung im Kulturhistorischen Museum Roßdorf wußte Dr. K. Lehmann zu erzählen.
Lesen Sie hier einen Auszug aus den Erinnerungen von Ursula Paschke:
Seit 1972, also im Ablauf von 36 Jahren, hatten mein Mann und ich Esteban an Marias Seite auf wahrlich unterschiedlichste Weise erlebt, meist interessant, lebhaft und temperamentvoll. Wir lernten recht bald, daß wer sich auf ihn einließ , auch von ihm gewogen und gefordert wurde, angeregt, nicht nur gut zuzuhören, sondern auch sein eigenes Bestmögliches einzubringen. Je vielversprechender und ambitiöser man dabei auftrat, desto umfassender durfte, nein, mußte man sich auch bewähren, wollte man nicht auf die Dauer als „eine von diesen kleine Geister“ abgestempelt sein. Das war durchaus nicht immer amüsant doch garantiert nie langweilig – unsere ganze Familie kann davon ein Lied singen. Für die wirklich echten Bedürftigen dagegen hatte er stets ein großes Herz. (…)
Ruhebedürftig einerseits, lehnte er sich andererseits niemals abgefunden zurück, sondern setzte sich schonungslos auch noch über achtzigjährig immer wieder mit Zeiterscheinungen und namentlich mit seiner eigenen Situation auseinander und ging Debatten nicht aus dem Weg. 2005 schrieb er z.B. : „ich lese gerade ein Buch von Pascal Mercier: „Nachtzug nach Lissabon“, ein bißchen lang, aber gute Gedanken, z.B. Enttäuschung – wir sollten sie nicht verdammen sondern begrüßen als Zu-uns-selber-Zurückführendes. Was habe ich erwartet, was nicht eingetroffen ist? Es hilft mir Fragen zu stellen. Ich leide nicht mehr unter Überflüssigkeiten wie Fragen nach Erfolg oder Isolierung oder Einsamkeit (Maria liebt sie ja). Hoffentlich hält diese Stimmung an! Natürlich hielt sie nicht an. Im Februar 2006 hieß es: „… Ich bin ein sinkender Stern, der eigentlich nie oben war. Aber wenn ich noch mal anfangen könnte, hätte ich ebenso gemalt wie heute. Mit meiner Auffassung von Kunst und Leben kann man keinen Erfolg erwarten. Die Kunst ist eine Konversation und zumindest heute hat man für diese meine Sachen kein Interesse, eine Dummheit, dieses Feld zu betreten?? Mit 81 werde ich klüger, aber es ist jetzt schon ein wenig spät.“ (…)
Bis zum Ende seines Lebens gehörte somit ständiges Ventilieren zum täglichen Leben dazu, neben Musikhören auch konzentriertes, kritisches Lesen von täglicher FAZ wie von Büchern, bei fabelhaftem Gedächtnis wußte er zuverlässig noch nach Tagen, wo was in der Zeitung gestanden hatte und noch nach Jahren in welchem Buch. (…)
Der interessante und kurzweilige Abend endete mit einem Video-Portrait, dass von Gerald Schäfer im Jahre 1999 für SFOF (Staatliche Schule für Optik und Fototechnik ) in Berlin produziert wurde. Eine Kurzfassung des Portraits haben wir hier für Sie.
Impressionen zur Lesung