Esteban Fekete, der Farbholzschneider ist vor wenigen Wochen gestorben, nicht allzu lange vor seinem 85. Geburtstag. Er gehörte, wiewohl ein absoluter Einzelgänger im Leben wie in der Kunst, zu den herausragenden Druckgraphikern der Nachkriegszeit. Sein Metier war der Farbholzschnitt, den er in einer sehr eigenen Weise interpretierte. Nicht kantig sind die Flächen aneinander gesetzt, sondern vielfach übereinander gedruckt, so dass sie eine unverkennbare malerische Qualität entwickeln, die nur aus der Handpresse Esteban Feketes stammen konnten. Der aufwendige Druckvorgang, vom Künstler selbst durchgeführt, gehörte zu seinem künstlerischen Konzept.
Fekete hat zeitlose Themen gestaltet: Er entwickelte ein eigenes Bild der Landschaft und des Menschen, das, korrespondierend mit seiner unverwechselbaren Farbigkeit, oft im Märchenhaften angesiedelt war.
Die Ausstellung der Galerie Netuschil zeigt in der retrospektiv angelegten Schau das bedeutende Farbholzschnittwerk des Künstlers ab 1960, frühe Blätter also, die oft in nur wenigen Exemplaren gedruckt wurden und zahllose Sammler erfreute. Neben den Farbholzschnitten zeigt die Galerie frühe Zeichnungen, Mischtechniken und Ölbilder.
Fekete,1924 in Cinkota bei Budapest geboren, verlebte seine Kindheit teilweise in der Türkei. In den 50er Jahren wanderte er über Paris nach Argentinien aus. Seit 1960 lebte er mit seiner Frau bei Darmstadt, seit Mitte der 80er Jahre in abwechselndem Rhythmus mit halbjährlichen Aufenthalten in Irland.
Parallel zur „Hommage á Fekete“ sind figurative Holzskulpturen des Schwabacher Künstlers Clemens Heinl zu sehen. Die Besonderheit seiner bemalten Holzskulpturen liegt in der künstlerischen Einbeziehung von Bronze, die er mit dem Holz kombiniert.
Clemens Heinl ist ein gegenstandsbezogener Bildhauer, der seinen Figuren, ob fiktiv oder nach Modell gearbeitet, bildnerisch Leben einzuhauchen im Stande ist. Fast ist man als Betrachter versucht zu glauben, die Figur stünde als realer Mensch vor einem, so sprechend und lebensnah sind seine Porträts. Dabei ist die Arbeit am Holz grobschlächtig und rau. So lässt er oftmals die Arbeitsspuren der Kettensäge stehen, um damit das prozesshafte sichtbar zu machen. Die lockere Bemalung erhöht die Wirkung der Holzskulpturen.
Das Material „Holz“ das er hauptsächlich für seine Arbeiten einsetzt, kontrastiert Clemens Heinl mit Bronze. Er modelliert Arme, Füße und Köpfe mit eindrucksvollen Physiognomien und lässt sie in Bronze gießen. Köpfe, Arme und Füße setzt er in seine Holzfiguren ein und erzielt noch nie gesehene Ergebnisse. Diese Materialcollage hat vielleicht mit seinem früheren Beruf als Orthopädie-Mechaniker zu tun. Nach dem Studium in Nürnberg, das er als Meisterschüler von Wilhelm Uhlig abgeschlossen hat, lebt und arbeitet er heute als freier Bildhauer in Schwabach.
Claus K. Netuschil